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(K)ein gutes Jahr 2021?

Verantwortlicher Autor: Riesenberg Berlin, 24.03.2021, 12:40 Uhr
Presse-Ressort von: Dieter Kurt Bericht 6633x gelesen
... oder wie findet man die perfekte Mischung
... oder wie findet man die perfekte Mischung  Bild: Riesenberg

Berlin [ENA] Wird 2021 besser? "Gefühlt" bisher eher nicht. Nur langsam werden sich die Veränderungen in der Gesetzgebung bei den Bürgern und Bürgerinnen bemerkbar machen. Verordnungen oder Gesetze werden fast unbemerkt abgesegnet. Kontakte bleiben bis auf weiteres eingeschränkt. Corona bestimmt den Alltag.

Das Jahr 2021 könnte man auch als "2020.2" oder 2020/B bezeichnen. Das Dilemma geht ohne Unterbrechung weiter. Nicht einmal Jahresabschlussfeiern mit Wein, Musik, Tanz und Feuerwerk waren gestattet. Es sei denn, man bezeichnet die erlaubten Fünf-Personen-Gelage und die kaum zu ertragenden Mimikry-Fernsehproduktionen, die den Anschein erweckten, als ob man auf die stagnierende Beitragserhöhung schon jetzt mit strafendem Trotz antworten will, z.B. die Ausstrahlung ältester Produktionen. Ansonsten hat sich nicht viel verändert beim Übergang ins "Neue Jahr". Alles blieb im sogenannten "Lockdown"- Modus. Das dieser Zustand so planlos und willkürlich anmutet, zeigt schon, dass man dafür keinen Begriff in der deutschen Sprache findet

2020 hat sich für fast alle Menschen als mehr oder weniger einschränkend gezeigt. Meist war es mehr. Seit dem 21. Januar gab es keinen Tag, an welchem man in der Presse nicht wenigstens einen Beitrag zum Thema "Corona" fand. Im Verlaufe des Jahres stiegen zwar nicht die Infektionen, dafür aber die Berichte zu Covid-19 oder Corona potenziell an. Die Erkrankungsfälle nicht, zumindest nicht mathematisch, sonst wären spätestens nach 33 Tagen alle Menschen auf dieser Erde infiziert gewesen. Na gut, die Pressemeldungen werden die 8 Mrd. eventuell auch nicht überschritten haben - aber auf dem gesamten Erball - wer weiss... Dafür waren die statistischen Informationen sehr kreativ.

Interessant war, dass sich schon nach kurzer Zeit eine Blockbildung unter den Menschen nachweisen liess. Eigentlich waren es grob eingeteilt drei Gruppen: 1. diejenigen die in Panik gerieten und alle Klopapier- und Nudelvorräte aufkauften, um damit irgendwie das nahende Ende zu überstehen, 2. diejenigen, die aufmerksam den Enthüllungen der Wissenschaft und den Interpretationen der Politiker lauschten und 3. solche, die hinter jeder Veröffentlichung eine "Verschwörung" vermuteten. Offen gestanden war es auch nicht einfach, in dem Wirrwarr von Darstellungen als durchschnittlich gebildeter Mensch den Wahrheitsgehalt aus den Informationen heraus zur filtern.

Es sieht auch nicht danach aus, als ob sich an der verfahrenen Situation in absehbarer Zeit etwas ändern würde. Presseanfragen werden z. T. gar nicht bzw. widerwillig oder mit allgemeinen Formulierungen beantwortet. Vielleicht ist dies aber auch der Tatsache geschuldet, dass dem "kleinen freien journalistisch tätigen Bürger" nicht die geballte Kraft oder zerstörerische Wirkung eines BILD-Journalisten zugeordnet wird. Damit rangiert er auf der Akzeptanzskala ganz weit unten, mal ganz davon abgesehen, dass sich der Beliebtheitsgrad von Journalisten ohnehin in Grenzen hält. Somit ist es in diesen Zeiten schwer - ausserhalb der Covid-Problematik - ein interessantes Problemfeld zu entdecken, wenn da nicht die ausstehenden Wahlen wären...

Bündnis 90/ Die Grünen haben auf über 130 Seiten ihr Programm verabschiedet und dabei hohe schriftstellerische Qualität bewiesen. Mein individueller Eindruck beim Lesen war, als hätte ich den Rohentwurf für die Schaffung einer zukünftigen Welt auf der Basis des utopischen Sozialismus vor meinen Augen. Ich gehe davon aus, dass "Die Grünen" wissen, dass Parteiprogramme nicht unbedingt umfassend von den Wählern gelesen und ausgewertet werden. Zumindest ist dies meine Wertung auf der Basis individueller Evidenz. Es ist schon toll, dass alle Kommunen mit einer soliden Finanzausstattung versehen werden und die regionale Daseinsvorsorge ins Grundgesetz soll (S. 70 ff.). Auch hat man sich große Mühe beim "Gendern" gegeben, wenn auch etwas holprig

Auch an die Rettung der Innenstädte wurde gedacht. Der Einzelhandel soll eine Zukunft haben. Wie man das machen kann, beweist ja gerade die Vorgehensweise einiger grüner Politiker in Berlin. Die Innenstadt wird in Gebieten mit hoher Dichte von Einkaufszentren und gewachsenen Strukturen mal kurzerhand "autofrei" gemacht. Andererseits werden von selbigen Politikern linksextreme Projekte aus der Hausbesetzerszene nicht nur geduldet sondern unterstützt. Ob auf linksradikalen Webseiten "fühlbarer Widerstand" angekündigt wird und Randale fast auf der Tagesordnung stehen - hier ist man auf dem linken Auge etwas sehbehindert. Aber im B90/Die Grünen - Programm werden diese Probleme schöngeredet bzw. existieren irgendwie nicht.

Aber manchmal wird es auch sehr konkret. Im Kapitel 5 - über das Zusammenleben - steht an erster Stelle der Fussball. Da weiss man doch, was für die Menschen (muss man nicht gendern) in unserem Land im Mittelpunkt steht. Natürlich spiegelt diese Einschätzung meine persönliche Meinung wider und ich erwarte auch, dass es viele Gegenargumente produziert. Aber die hier aufgezeigten Dinge sind reine Fakten und nachlesbar. Vor allem, wenn man dann noch daran denkt, dass Die Grünen das Wahlalter auf 16 Jahre senken wollen. Da wäre es doch schon empfehlenswert, vor der Wahl die Programme zu lesen. Denn der Sieg der Grünen in Baden-Württemberg war wohl eher das Resultat einer Personenwahl.

Wenn dieser Artikel dazu führt, dass einige mehr vorher die Programme der Parteien lesen, die nach der Wahl das Leben der Menschen in diesem Land bestimmen und regeln wollen, dann ist nach der Wahl die Ernüchterung nicht so groß. Vor allem, wenn Programmideen und umsetzbare Möglichkeiten an der Wirklichkeit scheitern. Jeder hat die Wahl. Und dann können wir uns auch wieder den täglichen Überraschungen bei den Beschlüssen zur Bekämpfung der Pandemie widmen.

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